Mauro PeppoloniMauro Peppoloni a fait un Service Volontaire de Coopération de 6 mois en Inde dans notre projet avec l'Archana Women Center. Pendant ce temps, il a fait profiter les femmes apprenties-maçonnes de son expérience d'électricien. A son retour, il nous a partagé les impressions de son voyage.

Hier über den Dächern von Varanasi - begleitet von meditativer Hindu-Musik, einem Chai-Tee, und einer Horde wilder Makkaken – blicke ich nun auf den heiligen Ganges und auf die letzten knapp 6 Monate in Indien zurück, bevor mein Zug mich nach Nepal auf eine neue Reise bringt.

Zunächst möchte ich mich bei Sophie, Denise und allen Mitgliedern von „Bridderlech Deelen" sowie dem SNJ dafür bedanken, mir die Möglichkeit gegeben zu haben als Volunteer in Indien zu arbeiten, den Mädchen und Frauen des Archana Women Centers (AWC) die Grundlagen von elektrischen Installationen beizubringen und dabei dieses reizvolle Land und seine Kultur zu entdecken.

Es kommt mir vor als wäre es erst gestern gewesen als ich am Flughafen in Cochin angekommen bin und erstmal wegen eines Streiks eine Nacht dort feststeckte. Wieviele bereichernde Erlebnisse mich in den darauffolgenden Monaten erwarteten würden, war mir damals nicht bewusst. Eine Zeit voller neuer Begegnungen, Geschmäcker und Inspirationen, aber auch eine Zeit voller neuer Herausforderungen und verwunderlicher Situationen. So zum Beispiel gleich der erste Tag im Archana Women Center (AWC) wo ich für das Onam-Fest als Mahabali verkleidet und geschminkt wurde. Ein gütiger Konig der Hindu-Mythologie der vom Gott Vishnu in die Hölle verbannt wurde und einmal im Jahr sein Volk auf Erden besuchen und mit einem großen Fest beglücken darf. Obwohl die Informationsversammlung des SNJ einen gut auf den kulturellen „Schock" vorbereitet, blieb die erste Zeit in Indien für mich eine voller Fragezeichen und Staunen. Einfach alles war anders als Zuhause, das Essen, die Läden oder Märkte, die Mimik und Gestik der Menschen, die Sprache ja sogar der Wald und die Sonnenuntergänge boten neue Farben.

Ich wunderte mich zum Beispiel wieso die Mädchen aus meinem Kurs immer den Kopf hin und her schüttelten – so als ob sie „nein" sagen wollten – als ich sie nach einem neuen Kapitel fragte und ob sie verstünden. Dabei hatte ich mir solche Mühe gegeben alles ganz einfach zu erklären und komplizierte englische Wörter wegzulassen. Erst Wochen später erfur ich dass in Indien dieses Kopfschütteln soviel bedeutet wie „okay" oder „alles klar". Diese kurzen Anekdoten können doch nicht ansatzweise beschreiben wie unterschiedlich Kulturen sein können.

All die unbekannten Eindrücke die einen überall umgeben regten in mir viele neuen Ideen an, verursachten aber auch eine gewisse Orientierungslosigkeit. Ich will gar nicht verheimlichen dass ich während der gesamten Zeit in Indien all meine Ansichten und Überzeugungen immer wieder in Frage gestellt habe. Gottseidank waren die Malayalis (Einwohner Keralas) und insbesondere die Leute aus dem AWC unwahrscheinlich gastfreundlich und zuvorkommend, was es für mich wiederum einfacher machte mich in dieser unbekannten Welt zurecht zu finden.

So entwickelte sich aus diesen teils lustigen Situationen schnell eine echte Verbundenheit zu den Leuten aus dem Projekt. Ich verbrachte die meiste Zeit im Zentrum mit den Mädchen aus dem Kurs. Wir kochten und aßen zusammen, spielten Federball mit einem Stück Korken mit Entenfedern – Entenfedern seien die besten für Federbälle meinte Soumya – und tauschten Geschichten aus. Für mich war das ein ganz persönlicher Einblick in die Lebensweise und Kultur der Malayalis. Wir unternahmen aber auch gemeinsame Ausflüge zB. In die Berge um Vagamon oder an den Staudamm in Idukki und ich wurde sogar auf eine traditionelle Hochzeit eingeladen.

Während meiner alltäglichen Fahrt zur Baustelle in Paika wo meine Kurse stattfanden, konnte ich die Gewohnheiten der Locals bestens beobachten: Jugendliche die im Fluss baden, Kinder die in Schuluniform den Schulbus nehmen, Hausfrauen die auf offenem Feuer kochen, Arbeiter die in kaputten Flipflops und ohne Schutzkleidung ihrem Handwerk nachgehen, Elefanten die auf einem LKW zum nächsten Tempel gefahren werden und und und... Hier im Hinterland Keralas wo nur selten Touristen sich hin verlaufen, schauen die Leute und vor allem die Kinder einen mit großen Augen an und sind neugierig. An manchen Tagen kann es anstrengend sein seinen Namen, Geburtsort und Familienstand zahllose Male zu wiederholen, doch mit etwas Geduld und Offenheit, belohnt einen die Gesellschaft hier mit warmherziger Gastfreundschaft.

Die berührenste Erfahrung war jedoch zu sehen, wie die Leute einen nach kurzer Zeit ins Herz schließen. Am bewegensten war ein Gespräch mit Asha (28) die mir erzählte dass sie sich bereits im Alter von 9 Jahren um ihre Geschwister kümmern musste, weil ihre Eltern beide auf dem Feld arbeiteten. Sie hatte nur wenig Gelegenheit „Kind zu sein" und Freundschaften aufzubauen. Als sie mir sagte dass sie für mich wie für einen Bruder fühlt, wurde mir bewusst dass mein Aufenthalt weitaus mehr Bedeutung hatte als die Mitarbeit im AWC.

Obwohl ich als Volunteer nach Indien gereist bin um meine Arbeitsdienste zu spenden, habe ich nach den 6 Monaten das Gefühl, dass ich mehr mitnehme als ich geben konnte. All die schönen Momente und Bilder in meiner Erinnerung sind nicht mit Worten zu beschreiben und ich fühle mich dadurch maßlos bereichert.

Vielen Dank dafür, liebe Archana Familie!

 

N'hésitez pas non plus à relire l'article que le Luxemburger Wort a publié au retour de Mauro!

 


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